Tzerings Geschichte über die Wunder des Alltags

Tzering’s story about everyday wonders

Loops & Looms ist einer unserer Produzenten in Nepal, der Produkte aus recycelten Saris herstellt. Darunter befinden sich auch die neuen Schmuckbeutel aus unserer Herbst/Winter-Kollektion 2025. Tzering (33) ist die Gründerin von Loops & Looms. Ihr Weg war nicht einfach, aber sie ist eine Kämpfernatur. Und jeden Tag findet sie Motivation in kleinen Ritualen. 

Ein junges Mädchen auf sich allein gestellt 

Als Kind musste Tzering für sich selbst sorgen. Sie verkaufte Obst und Gemüse, um sich die Schule zu finanzieren und begann mit nur 14 Jahren in einer Schmuckwerkstatt zu arbeiten. Die Bezahlung war gering und sie wurde diskriminiert, aber sie hielt an ihrem Traum fest und weigerte sich aufzugeben. Mit 16 bekam sie die Chance, in einer Nähwerkstatt zu arbeiten und sie ergriff sie. 

Trotz aller Widrigkeiten positiv bleiben 

Sie lernte Englisch und arbeitete sich von der Näherin zur Produktionsleiterin hoch, wo sie ein Team von 42 Frauen leitete. Alles schien gut zu laufen. Doch dann kam die COVID-19-Pandemie. Die Werkstatt wurde geschlossen. Und als wäre das nicht genug, zerstörte eine Überschwemmung alle ihre Maschinen und Materialien. Mit der Unterstützung unserer freiberuflichen Kollegin Anouk begann Tzering von vorne. Sie wagte ihre ersten Schritte als Unternehmerin und baute ihr eigenes nachhaltiges Unternehmen auf – Loops & Looms. Durch ihre Arbeit gibt sie der Gemeinschaft etwas zurück und unterstützt ihre Mutter und ihren Stiefvater. Tzering: „Ich schaffe es trotz allem positiv zu bleiben, weil ich immer das Gute in den Menschen sehe.“ 

„Jeden Morgen bitte ich während meiner Puja um drei Dinge: Gute Aufträge, Glück und Freude bei der Arbeit. Das inspiriert mich jeden Tag aufs Neue.“ 

Ein Ritual für Kraft 

Tzering schöpft Kraft aus sich selbst, ihren Töchtern und ihren Ritualen. „Der Hinduismus hat mich gelehrt, dass ich mich den ganzen Tag lang stark fühle, wenn ich meinen Tag mit einer Puja beginne. Es ist ein heiliges Ritual, das mir Energie gibt. Ich mache es nicht nur für mich selbst, sondern auch für die Maschinen, die Werkstatt und meine Kollegen. Jeden Tag bitte ich um drei Dinge: Gute Aufträge, Glück und Freude bei der Arbeit. Für die Puja verteile ich Räucherstäbchen in der ganzen Fabrik. Wir erneuern das Wasser am Altar, denn frisches Wasser bringt Ruhe. Das inspiriert mich jeden Morgen.“ 

Eine viel glücklichere Kindheit 

Tzering lernte ihren Mann Kamal in der Nähwerkstatt kennen. Zusammen haben sie zwei Töchter. „Meine Kinder sind mein Glück, kleine Wunder, jeden einzelnen Tag. Wenn ich sie sehe, muss ich einfach lächeln. Und ich arbeite noch härter, weil ich ihnen eine viel bessere Kindheit bieten möchte, als ich sie hatte.“